Kategorie: Aktuelles , Digitaler Salon

21. „Digitaler Salon“ am 11. Juni 2018

Montag, 11. Juni 2018 / 19:00 Uhr / Keynote: Johanna Rachinger – Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek / Thema: Die Österreichische Nationalbibliothek im digitalen Zeitalter

Die erfolgreiche Event-Reihe “Digitaler Salon”, ein spannendes Veranstaltungsformat der DigitalCity.Wien Initiative, fand am Montag, den 11. Juni bereits zum 21. Mal in den Räumlichkeiten der Wiedner Salons statt. Die Wiener IT-Salonièren Ulrike Huemer, Sandra Kolleth, Isabella Mader, Michaela Novak-Chaid, Tatjana Oppitz, Dorothee Ritz und Margarete Schramböck luden zu diesem interessanten Austausch ein. Die Gäste erlebten erneut einen abwechslungsreichen und anregenden Abend, der diesmal mit einer Keynote von Johanna Rachinger zum Thema „Die Österreichische Nationalbibliothek im digitalen Zeitalter”, eröffnet wurde.

Die Österreichische Nationalbibliothek feiert heuer ihr 650jähriges Bestehen. Sie ist nicht nur die größte Bibliothek des Landes, sondern bietet im Prunksaal und den Museen – Literatur-, Globen-, Papyrus- und Esperantomuseum – permanente Präsentationen und abwechslungsreiche Sonderausstellungen. Im November 2018 feiert ein weiteres Museum, das Haus der Geschichte, seine Eröffnung. Als eine der wertvollsten Bibliotheken der Welt ist die Nationalbibliothek im Bewußtsein der Bevölkerung als kulturelles und identitätsstiftendes Symbol  verankert.

Johanna Rachinger weist darauf hin, dass die Nationalbibliothek als „Informationszentrum“ alle Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, die in Österreich erscheinen, bzw. auch ausländische Werke mit Österreich-Bezug bzw. von im Ausland lebenden österreichischen Autoren, sammelt und zur Verfügung stellt.

Diese zentrale Aufgabe und Verantwortung der Nationalbibliothek als „Gedächtnisinstitution“ für die nächsten Generationen das kulturelle Erbe zu sammeln, zu erhalten und zugänglich zu machen bewältigt das Unternehmen mithilfe digitaler Lösungsmöglichkeiten.

Die digitale Langzeitarchivierung (mit Volltextsuche) trägt 1. dafür Sorge, dass die Information auch in Zukunft wahrgenommen wird (da digital zugänglich gemacht) und 2. bleiben damit im Falle einer Katastrophe (z.B. Brand) zumindest die Inhalte erhalten.

Konkret wurde die digitale Langzeitarchivierung der analogen Bestände mit jenen Objekten begonnen, die sehr stark nachgefragt werden bzw. sehr fragil sind – mit historischen, urheberrechtsfreien Zeitungen (Projekt „ANNO“). Mittlerweile sind 20 Mio Zeitungsseiten im Netz zugänglich – der digitale Zeitungs-Lesesaal ist sehr erfolgreich und zählt täglich etwa 3.000 LeserInnen (vgl. dazu: 700-800 LeserInnen, die täglich die 19 Lesesäle der Nationalbibliothek besuchen).

Als großen Schritt in Richtung Demokratisierung des Wissens nennt Johanna Rachinger die PPP mit Google, mithilfe jener bis Ende dieses Jahres ca. 600.000 Bücher im urheberrechtsfreien Bestand digitalisiert und digital frei zugänglich sein werden. Die Österreichische Nationalbibliothek ist hier europaweit Vorreiter. Inzwischen sind weitere europäische Nationalbibliotheken ihrem Beispiel gefolgt.

Johanna Rachinger verweist auf weitere Digitalisierungsprojekte von analogen Objekten: 100.000 politische Plakate, über 75.000 Postkarten (Projekt AKON) sowie 600.000 historische und zeitgenössische Fotographien wurden inzwischen digital zugänglich gemacht.

Mittlerweile geht es nicht mehr nur um die Archivierung von analogen Objekten sondern auch die Archivierung vom österreichischen Web wird auf regelmäßiger Basis durchgeführt. Denn, soll auch in Zukunft die Entwicklung der heutigen Zeit nachvollzogen werden können, muss man das Internet in die Archivierung mit einbeziehen.

Abschließend betont Johanna Rachinger noch einmal die Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen. Die Bibliothek der Zukunft sieht sie mehrgleisig: virtuell/digital und physisch/analog werden parallel bestehen – das Bedürfnis nach der Bibliothek als Ort der Kommunikation, die Möglichkeit des Zusammentreffens und Austausches am realen Ort wird es ihrer Meinung immer geben. Daneben und zusätzlich wird der Wissenstransfer auf digitalen Wegen passieren.

Die anschließende Diskussion wurde diesmal von Tatjana Oppitz eingeläutet.

Es wurde – ganz in der Tradition der Wiener Salons – konstruktiv und angeregt miteinander diskutiert, etwa über das breite Vermittlungsangebot der ÖNB an SchülerInnen aller Altersstufen, der wichtige Input der Österreichischen Nationalbibliothek fürs internationale Archiv Europeana oder etwa anstehende Projekte, wie die Zusammenführung von Datenbanken und userfreundliche Abfragen/Verknüpfung der digitalen Inhalte bzw. welche Projekte mithilfe von  Crowdfunding  bzw. Crowdsourcing  unterstützt werden können.

Ein besonderer Dank gilt unserem KooperationspartnerDruck.

Hier sehen Sie die Keynote von Johanna Rachinger:

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Für alle Detailinformationen kontaktieren Sie bitte gerne Claudia Kanonier von Urban Innovation Vienna (kanonier@urbaninnovation.at).

Wir freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen und hoffen, Sie erneut zahlreich begrüßen zu dürfen!

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