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Digital Care Solutions – Best Practise aus Dänemark nun in Österreich

In Österreich leben aktuell 500.000 Menschen über 65 Jahre in einem Einpersonenhaushalt. Bei Krankheit und Gebrechlichkeit sind diese Personen teils auf häusliche Pflege angewiesen. Eine innovative Smartphone- und Tabletlösung gepaart mit digitalen Sensorik-Komponenten reduziert den Pflegeaufwand, verhilft den betroffenen Personen zu mehr Autonomie und Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden und optimiert die Prozesse und Kommunikation zwischen Angehörigen, Pflegepersonal und Betroffenen.

Ein Best Practice Beispiel aus Dänemark zeigt wie es geht und ist nun auch in Österreich angekommen:


(v.l.n.r.) Robert Heinze & Michael Rabenstein

Herr Karl hat sich mit seiner Schwester geeinigt, dass er für seine mittlerweile alleinlebende Mutter (69 Jahre alt) jetzt doch einen qualitativen 24h Betreuungsdienst aktivieren wird. Denn obwohl ihre Mutter bereits sehr viel Unterstützung im Alltag benötigt und die beiden Kinder es neben ihrem Beruf nicht mehr alleine leisten können, will sie unbedingt noch in ihrer eigenen Wohnung bleiben. Herr Karl wendet sich an eine Betreuungsagentur, welche ihm ein Freund empfohlen hatte und vereinbart mit dem für seinen Bezirk verantwortlichen ‘Case-Manager’ auch gleich einen Termin.

Alle treffen sich in der Wohnung von Herrn Karls Mutter. Der Case-Manager, Herr Herwig, bespricht mit beiden die aktuelle Situation und den tatsächlichen Bedarf an Unterstützungsdiensten und Leistungen. Während des Gespräches gibt Herr Herwig alle Daten sorgfältig auf seinem Tablet ein und dokumentiert alle wesentlichen Anforderungen. Herr Karl wird auch gleich über notwendige Heilbehelfsmittel informiert und kann diese auch sofort für das Gesamtangebot mitberücksichtigen.

Am Ende des Gespräches wird ein 24h Betreuungsangebot erstellt und an Herrn Karl per E-Mail versandt. Herr Karl und seine Mutter werden seitens der Betreuungsagentur noch im Detail auf die neue Life-Manager Lösung bestehend aus Smartphone- und Tablet Applikation eingeschult. Mit dieser ist man als Angehöriger in den Pflegeprozess besser eingebunden, die Kommunikation mit der Betreuungsagentur wird vereinfacht und auch die Mutter von Herrn Karl wird über eine einfach zu bedienende Tablet-Applikation mit ihren Verwandten digital vernetzt. Enkelkinder , Herr Karl und seine Schwester können mit ihren Smartphones die Omi täglich mit netten Bildern und Nachrichten am Laufenden halten und sie damit regelmäßig erfreuen. Auch das Smart Home-System von Connect Care wird in diese moderne Lösung integriert, damit Herr Karl über eventuell auftretende Unregelmäßigkeiten in der Wohnung seiner Mutter rechtzeitig informiert wird und bei Bedarf Hilfe organisieren kann. Für Herrn Karl ist es wichtig, in den Betreuungsprozess seiner Mutter best möglich eingebunden zu sein – es gibt ihm ein gutes Gefühl.

Zukunftsvision oder Realität?

Für über 1.000 betreute Personen in Dänemark ist dies bereits gelebter ‘Betreuungs-Alltag’! Im Rahmen eines EU geförderten Projektes hat die dänische Firma Life-Partners den ‘Life-Manager’ 2014 auf den Dänischen Markt gebracht, und gemeinsam mit der Kommune Aabenraa als Testregion den dortigen mobilen Pflegedienst auf diese neue Technologie gehoben. Aus einer diesbezüglich im Jahr 2015/16 durchgeführten Studie unter 150 Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und Pflegepersonal konnte man sehr interessante Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel fühlten sich 65% der betreuten Personen generell sicherer durch den Einsatz des Life-Managers, 38% der Angehörigen verstanden sich mehr in die Pflege ihrer Liebsten involviert zu sein und über 36% der Pfleger und Pflegerinnen sehen einen effizienteren und gesteigerten Kontakt im Alltag mit den Angehörigen. Daraufhin wurde die Platform nochmals verbessert und auch für den Einsatz in der stationären Pflege optimiert.

Dazu kommt die Optimierung der internen Prozesse in den Pflegeeinrichtungen durch einfache Dokumentation der wichtigsten Pflege- und Betreuungschritte. Speziell der Einsatz von Videotelefonie hat die Anzahl nicht notwendiger Besuche und Einsätze der Betreuer und Pfleger in der mobilen Betreuung signifikant gesenkt und erhebliche Ressourceneinsparungen gebracht.

Die Smart Assets Development GmbH, ein Spezialist für die Markteinführung neuer Technologien und Lösungen für die Zielgruppe 55+, bringt ab Herbst 2017 den Life-Manager auf den österreichischen Markt. Gemeinsam mit einem großen 24h Betreuungsdienst-Anbieter und der Connect Care GmbH wird im September 2017 ein österreichweiter Pilot gestartet, bei welchem 250-300 Haushalte und Betreuungsplätze mit Connect Care und dem Life-Manager ausgestattet werden. Das Ziel ist es, die Betreuungs- und Pflege-Dienstleistung mit Hilfe dieser modernen Technologien effizienter und inklusiver für alle involvierten Personen zu gestalten.

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Robert Heinze ist Gründer und Geschäftsführer von connect care, einem Startup-Unternehmen mit Sitz in Wien, das mit seinen unterschiedlichen Möglichkeiten das erste FAMILIENINTERAKTIONSSYSTEM am österreichischen Markt ist.

Michael Rabenstein ist Partner & Geschäftsführender Gesellschafter von use it!® – einem Unternehmen mit Sitz in Wien und ist spezialisiert auf die nachhaltige und nutzungsorientierte Vermittlung von digitalen Innovationen der Zielgruppe 55+. Das Unternehmen bietet speziell konzipierte Kurse, individuelle Beratung, telefonische Betreuung sowie Events rund um den Bereich digitale Kompetenz. Das Schulungsportfolio beinhaltet die Vermittlung von Smartphones, Tablets, Smart Home Lösungen, M-Health und Internet of Things. Weiters bietet das use it!® -Team bestehend aus Telekommunikation-, Training- und Usability-Experten Beratung bei der Entwicklung von digitalen Innovationen für die Generation 55+. use it!® ist ein Partner der DigitalCity.Wien

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