Kategorie: #DigitalMondayBlog

DigitalCity.Wien forciert Blockchain-Technologie

Für den öffentlichen Sektor stellt sich die Frage, ob Blockchain als Angriff oder Chance gesehen wird. Die Stadt Wien sieht das Positive und Potenzial durch die Nutzung der Blockchain-Technologie in vielen Bereichen. In Wien gibt es bereits reale Anwendungsfälle.

Brigitte Lutz

Blockchain – eine dezentrale, transparente Kette von Blöcken

Die Blockchain-Technologie wird als die größte Neuerung seit der Erfindung des Internet bezeichnet. Vereinfacht gesagt ist Blockchain eine Technologie, bei der die Daten nicht zentral auf einem Server gespeichert sind, sondern dezentral auf vielen verschiedenen Rechnern. Eine Transaktion wird auf den am Netzwerk beteiligten Rechnern gespeichert, zu einem kryptografischen Block zusammengefasst, der an einen Vorgängerblock angehängt wird. Diese Kette von Blöcken ist von jedem Block aus für alle transparent nachvollziehbar und verifizierbar.

Das bedeutet, dass Transaktionen direkt zwischen Personen abgewickelt werden können – ohne zentrale Instanz und ohne vermittelnde Institutionen. Im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Transformation steht Blockchain für Dezentralisierung und Vertrauen.

BlockchainCity.Wien

Besonders Banken, Versicherungen und Energieversorger erwarten sich Vorteile, wie geringere Kosten, schnellere und transparente Transaktionen, so gut wie fälschungssichere Dokumente. Bekannte Beispiele aus der Verwaltung sind Grundbücher auf Blockchain in der Ukraine und in Schweden und die E-Government – Anwendungen in Estland.

Doch warum in die Ferne schweifen?

Wien Energie prüft verschiedene Einsatzbereiche und hat Anfang Oktober 2017 den weltweit ersten realen internationalen Gashandel über die Blockchain-Technologie durchgeführt. Das Projekt „Urban Pioneers Community“ untersucht mitten in Wien, wie neue Stromtarif-Modelle mit Hilfe der Blockchain-Technologie und auf Basis von Smart Meter auf KundInnenseite funktionieren.

Die Palette von potenziellen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain ist für die Stadt Wien vielfältig: Die Stadt Wien nutzt diese Technologie für die Optimierung der eigenen Prozesse und möchte durch Blockchain-Piloten proaktiv mitgestalten und die Entwicklung durch einen Open Innovation – Ansatz vorantreiben.

Blockchain-Piloten der Stadt Wien

Der 1. Blockchain-Pilot der Stadt Wien „Open Government Data Änderungsprotokoll und Notarisierung“ hat zum Ziel, ein Änderungsprotokoll für die offenen Daten der Stadt Wien auf Blockchains anzubieten.
Der Pilot wird bei der 29. Open Government–Plattform am 14. Dezember 2017 (16:00 – 18:00 Uhr) präsentiert. Hiermit lade ich Sie herzlich zur Teilnahme ein!

Weitere Blockchain-Piloten der Stadt Wien sind in den Bereichen Identität, Internet of Things (IoT), Partizipation und Logistik angedacht, konkret prüft die Stadt, ob Blockchain als Technologie für die „digitale Essensmarke“ passend ist. Diese soll zukünftig nicht nur den Verwaltungsaufwand reduzieren, sondern auch Kosten einsparen. Verknüpft mit der elektronischen Abrechnung wird der gesamte Prozess digitalisiert, das bringt auch eine Erleichterung für die Vertragslokale mit sich, deren Abrechnungsaufwand sich deutlich verringern würde.
Insbesondere die Kontrolle der digitalen Identität ist ein spannender Anwendungsfall, hier klingt für mich das Sovrin Network interessant.

Warum Blockchain-Piloten der Stadt Wien?

Die Stadt Wien möchte Blockchain-Piloten umsetzen, um daraus zu lernen und Know-How aufzubauen, um die rechtlichen Fragestellungen zu klären und die Rolle der Verwaltung beurteilen zu können.
Wir sind auf der Suche nach weiteren Anwendungsfällen zur Optimierung von Prozessen.
Durch die Kooperation mit Wirtschaft und Forschung leben wir „Open Innovation“ und sind für weitere Ideen für Blockchain-Piloten offen.

Blockchain-Community in Wien vernetzen

Es gibt eine Reihe von Wiener Unternehmen die sehr erfolgreich mit der Blockchain-Technologie agieren, es gibt Blockchain-Initiativen, wie beispielsweise das Blockchain Vienna MeetUp, das technische Blockchain-Enthusiasten verbindet.

Um die Etablierung Wiens als „Blockchain Location“ voranzutreiben, die Ressourcen zu bündeln und die Blockchain-Community.Wien zu etablieren, lädt die CIO der Stadt Wien, Ulrike Huemer zur Vernetzung ein. Wenn Sie daran interessiert sind, melden sich bitte unter open@post.wien.gv.at.

BlockchainCity.Wien ist vorne dabei! Damit die Potenziale, die in der Blockchain schlummern, gehoben werden können!
Zum Nachlesen und Nachsehen:

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Ing.in Brigitte Lutz, MSc ist in der Magistratsdirektion der Stadt Wien in der Gruppe Prozessmanagement und IKT-Strategie tätig. Sie ist Data Governance Koordinatorin der Stadt Wien, für Open Government und das IKT-Projektportfoliomanagement der Stadt Wien zuständig. Weitere Aufgabenschwerpunkte sind IKT-Strategie und Open Innovation. Brigitte Lutz ist Gründungsmitglied und derzeit Sprecherin der Cooperation OGD Österreich und für diesbezügliche nationale und internationale Kooperationen zuständig. E-Mail: brigitte.lutz@wien.gv.at

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